Donnerstag, 11. Dezember 2008
Köhler fordert konzertierte Konjunkturaktion
aaa1, 11:00h
Rundumschlag des Bundespräsidenten: Horst Köhler verlangt angesichts der tiefen Wirtschaftskrise eine "konzertierte Aktion" der Spitzen der deutschen Gesellschaft und eine Welt-Finanzkonferenz. Er prangert die Landesbanken an - und plädiert außerdem für eine Reform des Bundesrats.
Hamburg - Der Bundespräsident hält die Wirtschaftslage für ernst. Horst Köhler ruft jetzt alle politischen und gesellschaftlichen Partner zu einem gemeinsamen Vorgehen in Deutschland auf: In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" forderte er von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften eine "konzertierte Aktion" gegen den Konjunkturabschwung. Wenn alle zusammenstünden, sei die Lage beherrschbar, sagte er.
Bundespräsident Köhler zur Konjunktur: Für eine "konzertierte Aktion"
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DDP
Bundespräsident Köhler zur Konjunktur: Für eine "konzertierte Aktion"
Mit dem Ausdruck "konzertierte Aktion" griff er einen Begriff aus den späten sechziger Jahren auf. Damals hatten sich die Spitzen der Großen Koalition in Bonn mehrmals mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften getroffen, um die erste Nachkriegsrezession gemeinsam in den Griff zu bekommen, was auch gelang.
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Köhler sagte mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland, eine Rezession sei unvermeidlich. Obwohl sich gerade viele Mittelständler vorbildlich verhielten, werde dies auch Arbeitsplätze kosten. "Die kurzfristig drängendste Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Banken einander wieder Geld ausleihen und Kredite für die Firmen bereitstellen", betonte das Staatsoberhaupt. Er räumte ein, dass es ihn als überzeugten Marktwirtschaftler "graust", dass Privatunternehmen wie die Autokonzerne Milliarden vom Staat erhielten. "Aber nichts zu tun, ist die schlechtere Alternative."
Der Bundespräsident kritisierte die mangelnde Ursachenforschung der westlichen Regierungen als fahrlässig. Notwendig sei eine internationale Tagung nach dem Vorbild der Bretton-Woods-Konferenz von 1944, an der außer Politiker "sachverständige und unabhängige Persönlichkeiten" teilnehmen müssten. Ihn würde es reizen, eine solche Tagung einzuberufen, sagte Köhler - "aber in der Aufgabenbeschreibung des Bundespräsidenten kommt das
Hamburg - Der Bundespräsident hält die Wirtschaftslage für ernst. Horst Köhler ruft jetzt alle politischen und gesellschaftlichen Partner zu einem gemeinsamen Vorgehen in Deutschland auf: In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" forderte er von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften eine "konzertierte Aktion" gegen den Konjunkturabschwung. Wenn alle zusammenstünden, sei die Lage beherrschbar, sagte er.
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Mit dem Ausdruck "konzertierte Aktion" griff er einen Begriff aus den späten sechziger Jahren auf. Damals hatten sich die Spitzen der Großen Koalition in Bonn mehrmals mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften getroffen, um die erste Nachkriegsrezession gemeinsam in den Griff zu bekommen, was auch gelang.
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Der Bundespräsident kritisierte die mangelnde Ursachenforschung der westlichen Regierungen als fahrlässig. Notwendig sei eine internationale Tagung nach dem Vorbild der Bretton-Woods-Konferenz von 1944, an der außer Politiker "sachverständige und unabhängige Persönlichkeiten" teilnehmen müssten. Ihn würde es reizen, eine solche Tagung einzuberufen, sagte Köhler - "aber in der Aufgabenbeschreibung des Bundespräsidenten kommt das
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